Das Land hat einen Film über die geförderten EFRE-Maßnahmen drehen lassen und...
Sanierung, Modernisierung und Erweiterung der Zentralbibliothek
Oberziele
Kultur- und Bildungsfunktionen herausstellen!
Strategische Ziele
Vorhandene Angebote stärken und erweitern
Kurzbeschreibung der Maßnahme
Die Sanierung und der Umbau der Zentralbibliothek vereint wie kaum ein anderes Projekt die wichtigen Grundprinzipien des Städtebauförderprogramms Sozialer Zusammenhalt. Die 2013 unter Denkmalschutz gestellte Stadtbibliothek liegt zwar zentral im Gründerzeitviertel-West in der Nähe des Geschäftszentrums, ihr Bau war jedoch bislang in Richtung Adenauerplatz und über diesen hinaus in Richtung Innenstadt sehr verschlossen.
Bildung und Kompetenzvermittlung gewinnen als Standortfaktoren und Elemente der Stadtentwicklung überproportional an Bedeutung. Bibliotheken kommen hierbei im analogen wie digitalen eine Schlüsselrolle zu. Aufgrund gesellschaftlicher, kultureller und technologischer Veränderungen haben sich die Anforderungen an Bibliotheken aber auch verändert: vom Ort der reinen Mediennutzung hin zum öffentlichen Lernort, Vernetzungsraum und (inter)kulturellen Treffpunkt. Lernen und Lesen, Inspiration und Entspannung, Begegnung und Unterhaltung sowie Integration. All das findet nach dem Umbau an einem solch zentralen Ort statt.
Der Umbau der Zentralbibliothek umfasste eine denkmalgerechte Sanierung des Gebäudes mit seinen brandschutztechnischen Aspekten und die Neuausrichtung des Bibliothekkonzeptes durch eine, dem Ort angemessene und die Umgebung respektierende, Erweiterung in Richtung Vorplatz / Blücherstraße im Untergeschoss sowie eine eingeschossige Überbauung des Atriums und Umnutzung von Hintergrundflächen.
Mit der Öffnung des Gebäudes orientiert sich die Bibliothek auch zum angrenzenden Adenauerplatz und nutzt ihn als einen neuen Ort der Begegnung. Die noch anstehende Umgestaltung des Platzes wird auch von den weiteren Anrainern, wie der Caritas und der Gründerzeitinitiative gewünscht, damit zukünftig verschiedene Nutzungen auf dem Platz und in der Bibliothek möglich werden. Das kulturelle Angebot durch mehr Veranstaltungen zu erweitern ist auch ein Ergebnis einer Bürgerbeteiligung.
Der Wandel von einer klassischen Bibliothek hin zu einem Quartierstreffpunkt, der unterschiedliche Bedürfnisse erfüllen sollte, ist sowohl inhaltlich, als auch baulich angegangen worden. Das Erfolgskonzept liegt dabei im Raumangebot mit ausreichend flexibler Fläche, hoher Aufenthaltsqualität und attraktiver Architektur. Qualität und Bedarfsgerechtigkeit der räumlichen und technischen Infrastruktur sind dabei ein Schlüsselmoment, denn Besucher kommen immer weniger nur um Medien auszuleihen. Mit ihrer damaligen Publikumsfläche von ca. 1.200 qm lag die Zentralbibliothek deutlich unter bibliothekarischen Standards. Die Folge der massiven Raumnot: dringend benötigte Arbeits-, Lese- und Kommunikationszonen für Einzelne und Gruppen, Veranstaltungs- und Ausstellungsflächen fehlten, die Bibliothek konnte ihr vorhandenes Potenzial bei weitem nicht ausschöpfen, zukunftsfähig weiterentwickeln und für die Innenstadt und ihre Quartiere nutzbar machen.
Die intensive Beschäftigung mit den Anforderungen an eine Bibliothek der Zukunft sichert ein langfristig ausgerichtetes Konzept für die Sanierung der Zentralbibliothek. Zusätzlich wurde ein denkmalgeschütztes Bestandsgebäude auf Basis eines komplexen Wettbewerbsverfahrens ertüchtigt und auf nun 2.905 m² Publikumsfläche erweitert und seine Nutzung für die nächsten Jahrzehnte gesichert. Darüber hinaus ist die enge Anbindung an das Quartier nicht nur inhaltlich, sondern auch baulich sichtbar umgesetzt worden. Nicht zuletzt sorgt das neue Konzept dafür, dass auch Bevölkerungsgruppen angesprochen werden, die sich bislang nicht in eine Bibliothek „trauen“, da mit neuen Medien und neuen Angeboten die Hemmschwelle auf allen Ebenen gesenkt wird.
Architektonisch hat die Bibliothek ebenfalls Zeichen gesetzt, die über die Stadtgrenzen hinaus honoriert werden. So gewann die Bibliothek bislang den Architekturpreis Linker Niederrhein, den Deutschen Lichtdesign-Preis 2024 (in der Kategorie Bildung) und den Architekturpreis NRW. Für den German Design Award ist das Gebäude ebenfalls nominiert.