studio polymorph Landschaftsarchitekten, Berlin
Verfasser: Agata Waszczuk,, Stefan Bernard
Mitarbeiter: Sarah Südfeld, Maria Zaghi, Darren Saturra, Matthias Schlosser, Sara Hemati
Fachplaner:
Die Planungsidee für den Johann-Peter-Boelling-Platz
Im Gegensatz zum Alten Markt, ist der Johann-Peter-Boelling-Platz stark fragmentiert. Zudem wird die südliche Platzkante gleich von drei bedeutsamen und architektonisch sehr unterschiedlichen öffentlichen Gebäuden geprägt. Eine wesentliche Verbesserung (Sicherheit, Platzraumgewinnung) wird zukünftig durch die Verlegung der Tiefgarageneinfahrt erzielt.
Ziel der Umgestaltung ist es den Platz als eine gestalterische Einheit erlebbar zu machen, jedoch einzelne Teilräume unterschiedlich zu bespielen. Es entstehen spannende Zusammenhänge, differenzierte Raumqualitäten und neue Schwerpunkte. Bewegungen und Blicke werden gelenkt.
Vorhandenen Elemente und Nutzungen werden in das Gesamtkonzept aufgegriffen. Es wird ein maximal grüner Charakter unter Beibehaltung notwendiger Funktionen (Einfahrten, Entrées etc.) angestrebt.
Die Krichelstraße am Peek & Cloppenburg-Gebäude versteht sich zukünftig als eine der drei grünen Fugen, neben Museumsdurchstich und Sonnenhausplatz, und Verbindungen zwischen Hindenburgstraße und den südlichen Grünräumen. Zwei Baumhaine bieten schattige Rückzugsorte. Sie werden bespielt mit Liegen, der Outdoor-Bibliothek und einem Teil der bereits vorhandenen Spielanareize. Auch die Außengastronomie wird Teil des Platzes. Ein weiteres Gestaltungselement ist „Boellings-Teppich“, eine lineare Verwebung von Rasenfugen, Sitzelementen und extensiven Pflanzflächen. Der Teppich ist teils befahrbar, sodass die Andienung der Krichelstraße Richtung Citykirche weiterhin möglich ist. Der schmale Gassenbereich wird aufgewertet mittels neuen Seilspannleuchten und einem barrierefreien Belag.
Der Bereich zwischen Museum, Gymnasium und Haus der Erholung ist eine Abfolge von drei Teilräumen. Am Museum wird nur mit Minimalaufwand umgestaltet (ggfs. Bebauung erwartet). Ein gezackter Weg in Anlehnung an die Architektur sowie den Museumsdurchstich schneidet die bestehende Grünfläche. Und führt geradezu auf die Allee am HUMA-Gymnasium. Hierfür wird die bestehende Amberbaumreihe um eine weitere ergänzt. Geht man noch weiter, läuft man auf den Treppenaufgang des Hauses Erholung zu. Der Vorplatz des Gymnasiums ist mit einem weiteren grünen Teppich ausgestaltet. Er integriert den TG-Aufzug und bietet Raum zum Treffen vor der Schule. Im Entréebereich des Hauses Erholung sind vor allem repräsentative Staudenpflanzungen ergänzt wurden. Der ehemalige Parkplatz wird umgenutzt. Während ein Teil der Fläche der Andienung und für barrierefreie Stellplätze erhalten bleibt, wird der wesentliche Teil in eine Spiel- und Aufenthaltsfläche umgewandelt. Eine große Kletterskulptur mit Seilnetzen und Aussichtsturm als ergänzendes Nutzungsangebot, spricht verschiedene Altersgruppen an und bietet vom höchsten Punkt aus, einen Blick in den Biergarten oder in die angrenzenden Parkanlagen.


