A24 LANDSCHAFT Landschaftsarchitektur, Berlin
Verfasser: Jan Grimmek, Steffan Robel
Mitarbeiter: Ermal Molishti, Jingyun Yi, Courtney Jones
Fachplaner:
Die Planungsidee für den Johann-Peter-Boelling-Platz
KULTURCAMPUS JOHANN-PETER-BOELLING-PLATZ
Der auf dem „Kulturhügel“ liegende Johann-Peter-Boelling-Platz wird als eigenständige Platzintarsie aus wassergebundener Wegedecke ausgebildet. Die Sanierung der städtischen Tiefgarage Abteiberg sieht die Reduzierung der Zufahrtsrampen vor, so dass an zentraler Stelle vor dem HUMA eine zusammenhängende Platzfläche geschaffen werden kann. Die ellipsenförmige Kontur des Platzes greift die Formensprache des neu geschaffenen Marktplatzes auf. Als wichtiges Bindeglied zwischen Museum Abteiberg, HUMA und Haus der Erholung übernimmt der Platz eine zentrale Verteilerfunktion und baut Verknüpfungen in alle Richtungen auf. Vor dem HUMA entsteht ein ruhiger, durchgrünter Begegnungsort, umgeben von schattenspendenden Bäumen aus Robinia pseudoacacia . Zwischen den Kulturinstitutionen spannt sich ein parkartiger Campus auf, als Erweiterung des unmittelbar angrenzenden Hans-Jonas-Parks.
Zugunsten neuer Freiraumqualitäten wird die verkehrsoptimierte Gestaltung zugunsten eines grünen Platzensembles zurückgebaut. Die Tiefgaragenzufahrt in der Mitte des Platzes wird zurückgebaut und auf den östlichen Rand reduziert, ein neuer Aufzug für Fußgänger wird auf der Platzfläche verortet. Die Drop-Off-Zone für das Gymnasium an der nördlichen Platzkante wird durch einen breiten Rahmen aus großformatigen Betonplatten hervorgehoben.
GRÜNFUGE KRICHELSTRASSE
Die Verbindungspassage zwischen Hindenburgstraße und Kulturhügel über die Krichelstraße wird als grüne Fuge ausgebildet. Durch die seitlich eingeschobenen Grünflächen ergibt sich eine leicht mäandrierende Durchwegung, die automatisch auf den zentralen Platz vor dem Stiftischen Humanistischen Gymnasium HUMA zuleitet. Kleine Sitzstufen in den Grünflächen und ein Spielrelief am südwestlichen Rand greifen das topografische Thema auf. Ein bodengleiches Wasserspiel mit einer halbkreisförmigen Sitzstufe betont das Wegegelenk zur Kirche St. Mariä Himmelfahrt und verweist auf den Standort des ehemaligen Wachturms an der mittelalterlichen Stadtmauer. Die Wegeverbindung ist frei von Durchgangsverkehr, das vorhandene Parkhaus wird von Osten angefahren. Neue Baumpflanzungen schaffen einen grünen Filter zur funktionalen Fassade des Parkhauses.
